Vorbereitung und Nachsorge

Wir empfehlen zur Untersuchung, Vorbereitung und Nachsorge eine darauf spezialisierte Fachperson wie z. B. Stillberaterin, Hebamme, Logopädin oder Ergotherapeutin zu kontaktieren. Der Erfolg der Frenotomie also der Trennung des Zungen- und/oder Lippenbändchen hängt entscheidend mit einer guten Vorbereitung und Nachsorge zusammen. Dazu müssen diese Therapeuten außerhalb ihrer normalen Ausbildung zusätzliche Fortbildungen absolvieren, da während der Regelausbildung dieses Thema nicht oder nicht ausreichend intensiv abgehandelt wird. Das gilt auch für trennende Ärzte oder Zahnärzte.

Risiken

Die Frenotomie ist ein sehr risikoarmer Eingriff mit geringen Nachschmerzen. Die aufgezählten Risiken sind absteigend in der Reihenfolge des Auftretens in unserer Praxis sortiert:

  • Schmerzen  bei 25 % der Patienten für 2 bis 3 Tage
  • Schwellung der Oberlippe für bis zu 5 Tagen
  • Wiederanwachsen der Bänder, was zu einer Rückkehr der Symptome führt
  • Trink/ Essstreik wegen Nachschmerzen
  • Trennung von einigen wenigen inserierenden darunterliegenden Muskelfasern mit Muskelkater in der Zunge für 2-3 Tage
  • Blutungen, insbesondere wenn Vitamin K nicht verabreicht wurde oder bei Blutgerinnungsstörungen
  • Schäden an Speicheldrüsen (Verstopfung der Ranula) und / oder Speichelgänge
  • Infektion
  • Taubheit
  • Keine Verbesserung der Symptome

Was hilft bei Nachschmerzen?

Nach der Entlassung werden Sie eventuelle Nachwirkungen feststellen. Dazu können für einige Tage noch geschwollene Lippen eventuell mit Saugblasen, Sabbern und Würgen sowie Mundgeruch gehören. Normalerweise sind diese Probleme nur vorübergehend und das Kind gewöhnt sich schnell wieder ein, sollten dennoch Schwierigkeiten beim Trinken und Schlucken beim Baby oder sogar Atemnot aufgrund eines beeinträchtigenden Verschließens oder Öffnens des Mundes auftreten, kontaktieren Sie uns.

Muttermilcheis

Vorbeugend empfehlen wir Muttermilcheis auf die Wunden zu legen. Streiche wenn möglich etwas Muttermilch aus oder pumpen ab. Legen sie die Muttermilch auf einen flachen Teller und frieren diesen ein. Danach brechen Sie die flache Muttermilcheisplatte in Tabletten große Stücke und legen diese unter die Zunge und /oder Lippe auf die Wunde. Muttermilcheis ist kühlend, abschwellend, schmerzlindernd, Keim-reduzierend, wundheilungsfördernd und schmeckt gut. Natürlich hilft auch körperliche Nähe, Haut zu Hautkontakt, Bewegung, Stillen oder babygerechte Flaschenfütterung am besten mit abgepumpter Muttermilch. Bei leichteren Muskelschmerzen oder generellem Unwohlsein nach dem Eingriff können Paracetamol Zäpfchen nach Bedarf gegeben werden. Lassen Sie Ihrem Baby Zeit, langsam zu trinken, gleichzeitig ausreichend zu atmen und den Magen nicht zu überlasten. Ihr Nachsorge Fachperson wird Tipps geben, wie die Muskelfunktionen wieder aufgebaut werden können, bis die Wunden durch die Bandtrennung geheilt sind. Wichtig nun auch, das Kind mit Mundübungen fit zu halten und bei eventuellem Weinen die Windeln zu wechseln oder es zu füttern.